Es ist kein Geheimnis: Kunst, Kultur und ihre Einrichtungen sind spartenübergreifend von rechten Angriffen betroffen. Politischer Druck, Verunglimpfungen und Bedrohungen in den sozialen Netzwerken sind genauso an der Tagesordnung wie offene Drohungen, Veranstaltungsstörungen sowie tätliche Übergriffe – offen oder versteckt sind die Angriffe auf die Kunstfreiheit Angriffe auf unsere offene, freie und diverse Gesellschaft.
Auch Beratungs- und Bildungsträger in Sachsen wie beispielsweise das Kulturbüro Sachsen e.V. beschreiben zunehmende Angriffe auf Kunst und Kultur und zum Teil Hilflosigkeit im Umgang mit der Situation. Dies hat uns gemeinsam veranlasst, über eine eigene Handreichung nachzudenken. Das Ziel dieser
Handreichung ist es, ausgehend vom konkreten Blick auf bedrohte, angefeindete oder gestörte kulturelle Veranstaltungen Handlungsempfehlungen im Umgang mit solchen Situationen aufzuzeigen und Künstler* innen und ihnen verbundene Personen in ihrem demokratischen Engagement zu bestärken.
Wir haben uns bewusst für die Region um Chemnitz – die Landkreise Zwickau, Vogtlandkreis, Erzgebirgskreis – entschieden. Zum einen ist Chemnitz
Kulturhauptstadt 2025 und möchte sich den nationalen und internationalen Gästen kreativ, weltoffen und freundlich präsentieren und dies nach außen hin
ausstrahlen.
Im Schwerpunkt widmen wir uns den eigenen Strategien und Handlungsmöglichkeiten: Was muss im Vorfeld einer Veranstaltung bedacht werden? Wie
lassen sich bedrohliche Situationen vermeiden? Wie gehe ich mit rechten Angriffen um? Wie organisiere ich Solidarität in einem Ort? An wen wende ich mich, wenn ich Beratung möchte? Vielleicht erscheint Ihnen zunächst das eine oder andere selbstverständlich. Das wäre nicht verwunderlich. Manchmal vergessen wir in
herausfordernden Situationen genau diese Selbstverständlichkeiten.